P. Herbert Douteil CSSp
Jesus-Schriftzug am Flussufer
Diözese Cruzeiro do Sul / Brasilien

Missionsarbeit am Oberlauf des Amazonas

Einweihung des "Hoffnungshof Maria Magdalena"
Cruzeiro do Sul, den 01.04.2018 – Ostersonntag

Am heutigen Ostersonntag konnte unser "Hoffnungshof Maria Magdalena" feierlich eingeweiht werden – ein langer Weg ist damit glücklich beendet, die nächste Etappe aber begonnen.

Wenn ich nun zusammenfassend berichten soll, was alles geschah in den letzten Tagen, so kann ich nur im Telegrammstil schreiben: Am Donnerstag wurde die letzte bürokratische Hürde genommen, indem wir das Konto des Hofes bei der Bank anmelden konnten. – Am Karfreitag hat die Gemeinschaft Shalom mit etwa 75 Personen auf dem Platz vor der Kathedrale ein Musical über die Passion aufgeführt; da die meisten nicht nur Theater spielen, sondern sich selbst ebenfalls vorbereiten wollten, konnte ich mehr als zwei Stunden lang auf dem Marktplatz Beichten hören.

Hoffnungshof Maria Magdalena
Hoffnungshof Maria Magdalena

Am Samstag trafen sich wieder einmal die Laienspiritaner – für mich ein immer wieder bewegendes Treffen, bei dem diese Männer und Frauen – dieses Mal war nur eine Frau gekommen, für andere Gruppen ist es fast unvorstellbar, dass wir wesentlich mehr Männer als Frauen in unserer Gruppe haben, aber so ist es nun einmal. – Gestern kamen auch weitere Hühner für unseren Hühnerhof, so dass die Zahl der täglichen Eier ausreichen dürfte, dass wir bald mit der Produktion von Kuchen und Gebäck beginnen können.

Laienspiritaner
 

Heute Ostersonntagmorgen hatte ich die erste Messe um 8 Uhr, danach fuhr ich zum Hoffnungshof, wo gestern und am frühen Vormittag für die Messe auf dem Vorplatz des Hauses von der Helfergruppe alles liebevoll vorbereitet war; sogar die Musikkapelle des Heeres war gekommen, zu Beginn ein Ständchen zu blasen; Radio und Fernsehen waren zugegen und bat um ein Interview; viele Freunde waren gekommen, auch die Männer vom Hoffnungshof in Mâncio Lima waren da und mit einem eigens für diesen Tag geschaffenes T-Shirt bekleidet; der ganze Vorplatz war sehr gut gefüllt; die Autos hatten die Besucher auf der Straße abstellen müssen, weil der Rasen vom gestrigen Regen noch zu aufgeweicht war und die Autos stecken geblieben wären und sehr tiefe Löcher gegraben und den ganzen, mühsam geglätteten Rasen verunstaltet hätten; die Festmesse begann um 10.00; zu Beginn wurde eine kurze Geschichte des Hoffnungshofes vorgelesen; bei der Messe war ich Hauptzelebrant und hatte auch die Predigt, Dom Mosé konzelebrierte; am Ende der Messe wurden die Missionarinnen vorgestellt und konnten ein kurzes Lebenszeugnis ablegen, das alle tief beeindruckte; dann wurde das Haus von allen gemeinsam gesegnet. Anschließend gab es für alle ein einfaches, aber sehr gutes Mittagessen; da dazu eine sehr laute Musik gespielt wurde, ergriff ich die Flucht, machte noch ein Foto der neu gemalten Inschrift am Haus und habe hier bei uns daheim zu Mittag gegessen, mir allerdings den Nachtisch vom "Hoffnungshof Maria Magdalena" mitgebracht.

Feier der Hl. Messe
Feier der Hl. Messe

Ich bin natürlich froh und dankbar, dass alles so gut verlaufen ist, doch dürfen wir uns keinen Illusionen hingeben: Die eigentliche Bewährung für den Hoffnungshof kommt erst jetzt; wie dringend diese Hilfe für die Frauen ist, zeigt die Tatsache, dass in diesen letzten fünf Tagen hier in Cruzeiro do Sul fünf Menschen ermordet wurden – alle im Zusammenhang mit Drogengeschäften!