P. Herbert Douteil CSSp
Jesus-Schriftzug am Flussufer
Diözese Cruzeiro do Sul / Brasilien

Missionsarbeit am Oberlauf des Amazonas

Hoher Besuch auf unserem "Hoffnungshof Maria Magdalena"
Cruzeiro do Sul, 29.07.2019

Auf unserem "Hoffnungshof Maria Magdalena" hatten wir hohen Besuch – die Senatorin Marilza Gomes besuchte uns, sie wollte unsere Arbeit kennenlernen. – Dona Beatriz, unsere Vizepräsidentin und Witwe des früheren Gouverneurs Cameli, hatte sie eingeladen. Auch Dona Vitoria, die Witwe des früheren Bundestagsabgeordneten Tota war wieder einmal zugegen. Sie hat viele Termine zu erfüllen, deshalb kann sie sich nicht so, wie sie möchte, für den "Hoffnungshof Maria Magdalena" frei machen. ehe ich die Besucherin mit ihrem sehr zahlreichen Gefolge begrüßen konnte, ging ich in die Backstube und fotografierte die beiden Brötchen und die anderen Frühstücksbrote, die noch vorhanden waren. Als ich den Preis erfragte, staunte ich nicht schlecht - ich denke, dass auch Ihr es kaum glauben könnt, dass jedes Brötchen fünf Cent nach europäischem Geld kostet – ich denke, dass wir auch bei Euch für einen solchen Preis bei so gutem Geschmack viele Kunden finden könnten.

 

 

Im Moment produziert unsere Bäckerei täglich knapp 1.000 Brötchen und kleine Frühstücksbrote, dazu kommen noch die anderen Brote und Kuchen, deren Zahl ich leider nicht erfragte, doch dürfte sie bei knapp einhundert liegen; die können wir natürlich nur verkaufen, weil wir in der Stadt verteilt etwa fünfzehn Verkaufsstellen haben, die täglich mit unserem Motorrad beliefert werden.

Brote aus der eigenen Backstube.

Die Brote werden in der Stadt verkauft.

Die Leiterin des Hoffnungshofes konnte sich vorstellen, von ihrer Geschichte erzählen, wie auch die aufgenommenen Frauen; eine Künstlerin trug ein langes Gedicht zu Ehren der Frauen vor; Dona Beatriz sprach von der Geschichte des Hofes, ich durfte etwas von der langen Geschichte der beiden Höfe in Mâncio Lima und hier seit dem Streifschuss der Drogenhändler in Rio de Janeiro berichten – die Senatorin dankte sehr, drückte ihre uneingeschränkte Hochachtung aus und versprach auch Hilfen, worauf ich antwortete, dass ich nicht viel Vertrauen zu solchen Versprechungen hätte, und es auch viel zu lange dauerte, bis ein Antrag genehmigt sei – ich sprach aus Erfahrung: viele, viele Politiker hatten unseren Hoffnungshof in Mâncio Lima besucht, alle möglichen Versprechungen gemacht – aber keine einzige gehalten, wie mir Pe. Guilherme verschiedentlich bestätigte; ich kann mir nicht vorstellen, was wir ohne Eure Hilfe der Freunde in Deutschland gemacht hätten! Denn so konnte ich bei der Bäckerei die Öfen und alle notwendigen Maschinen nach Bedarf bestellen, direkt bezahlen und dabei einen guten Rabatt aushandeln, das Mehl und die übrigen Materialien sogleich bestellen und auch hier bar bezahlen – all das war eine Sache von weniger als zwei Wochen – beim Staat hätte es zwei Jahre gedauert und hätte wenigstens doppelt so viel gekostet, vom Ärger über die Verzögerungen und den unglaublich bürokratischen Schreibkram ganz zu schweigen. Dass die Bäcker mit viel Freude und Begeisterung über den Erfolg ganz bei der Sache sind, kann man sich vorstellen.

 

 

Das ganze Treffen dauerte eine knappe Stunde, dann gab es noch eine Pizza, gab es Kuchen, Kaffee, Säfte – alle waren zufrieden, und ich hoffe, dass der gute Eindruck bei der Senatorin und ihrem Gefolge noch einige Zeit anhält und wir einen Antrag stellen und genehmigt bekommen können.
Nach dem Treffen fotografierte ich für Euch noch das letzte Woche gekaufte Motorrad, das erst morgen seine Aufkleber erhalten kann, auf dem Anhänger sind sie bereits zu sehen; einer der Lieferanten setzte sich fürs Foto aufs Motorrad – dann war dieser Tag wieder einmal glücklich beendet.
Ich hoffe, dass ich bald weitere erfreuliche Nachrichten senden kann, vor allem, dass unser Hoffnungshof wieder voll belegt wird; die Aussichten dafür stehen nicht schlecht, doch darf man nicht zu früh den Tag loben!

Liefermotorrad.

mit Lieferant