P. Herbert Douteil CSSp
Jesus-Schriftzug am Flussufer
Diözese Cruzeiro do Sul / Brasilien

Missionsarbeit am Oberlauf des Amazonas

Neues aus Cruzeiro do Sul
02.07.2018

Projekt "Jesuskind von Nazareth"
Liebe Leser dieses Beitrages meiner Homepage – einen herzlichen Gruß! Wie in der Heimat, so ist auch hier immer wieder etwas los, das es zu berichten lohnt; natürlich interessiert Euch am meisten, wie es den Kindern des „Jesuskindes“ geht; unser langjähriger Freund und „Hausarzt“ Dr. Lothar Biskup, der auch schon 81 Jahre vollendet hat, ist wieder nach Deutschland zurückgekehrt – er war wieder des Lobes für unsere Orientadoras voll, die die Familien regelmäßig besuchen; Erfolg: praktisch alle Kinder sind in der Schule, alle Familien erhalten die staatliche Familienbeihilfe – wir müssen also weitermachen, hoffentlich auch mit der Hilfe sowohl des Bürgermeisters als auch von unseren Helfern und Hilfsorganisationen!

Moyses, der Gründer von SHALOM bei seinem Treffen am 4.7. mit mir

Moyses, der Gründer von SHALOM bei seinem Treffen am 4.7. mit mir...

Moyses, der Gründer von SHALOM mit Dom Mosé und den Priestern von Cruzeiro do Sul

...und mit Dom Mosé und den Priestern von Cruzeiro do Sul

Roy, das erste Mitglied von Shalom

Mein Treffen mit Rony, dem ersten Mitglied von Shalom, das 1999 nach Cruzeiro do Sul kam, um die hiesige Gemeinschaft von Shalom zu gründen

Projekt "Hoffungshof Maria Magdalena"
Positiv sieht es auch beim "Hoffnungshof Maria Magdalena" aus – von den ursprünglich vier Missionarinnen, die aus Guaratinguetá kamen, sind zwei wieder abgereist; sechs Frauen mit drei Kindern haben bis heute durchgehalten – gestern war der erste Tag, an dem sie ihre Familien empfangen durften, am Samstag werden sie einen ersten gemeinsamen Ausflug machen können.
Die Produktion des Hartgebäcks hat begonnen und auch dessen Verkauf. Es ist nicht die Welt, die wir verdienen, aber auch „Kleinvieh macht Mist“ – wie bei den fast 100 in Bezug auf die Eierproduktion fleißigen Hühnern und den beiden Schweinen, die allerdings artgerecht nur langsam wachsen, ehe wir daran denken können, sie dem Kochtopf zuführen zu können.
Eine Mutter mit ihren beiden Töchtern sollen am nächsten Sonntag getauft werden, zwei andere Frauen ihre Erstkommunion empfangen.

Taufkandidaten

Da der Hoffnungshof für die Männer in Mâncio Lima fast 10 Jahre existiert und sehr viel größer ist, können wir unseren kleinen hier in Cruzeiro do Sul nicht direkt mit ihm vergleichen, doch denke ich, dass beide helfen, die so drängenden Probleme der Drogen- und Gewaltkriminalität ein wenig zu verringern; die letzten Statistiken sind schrecklich: Wenn wir diese Delikte auf die Bevölkerung hochrechnen, steht unser Landkreis vor Rio de Janeiro an erster Stelle von ganz Brasilien – ein unrühmlicher Spitzenplatz!

Zur Fußballweltmeisterschaft
Natürlich geht auch hier der Fußball nicht spurlos am öffentlichen Leben vorbei – Straßen sind geschmückt, Autos fahren mit der Landesfahne, der Schulunterricht wird auf den Spielplan eingerichtet – ob Brasilien allen Erwartungen gerecht werden kann, werdet Ihr wissen, wenn dieser Brief bei Euch ankommt – was die Deutschen angeht, so schienen sie mir wie Vögel, die ohne Flügel fliegen wollten und wie Pinguine auf dem Bauch herumrutschen, während die anderen längst ihren Spielzug durchgezogen hatten – so erinnerte ich mich an meine akademische Formung und schrieb beim Ausscheiden der Deutschen folgendes Chronogramm: gerManI sVperbI MerVerVnt perIre (Die überheblichen Deutschen haben verdient verloren).

Änderungen in der Missionsarbeit
In den nächsten Tagen wird es eine wichtige Änderung hier geben: Nach 48 Jahren Missionsarbeit und mehr als 200 Seelsorgereisen durch die Flüsse des Juruá-Gebietes wird unser jetzt 84 Jahre und drei Tage alter Mitbruder Peter Bermes gesundheitsbedingt nach Deutschland zurückkehren – möge er eine gute Reise haben und sich gut in Knechtsteden einleben.

Pater Peter Bermes mit seinem Messkoffer

Pe. Pedro Bermes hat mit seinem Messkelch und Messkoffer mehr als eintausend Seelsorgereisen absolviert.

Messkoffer
Messkelch

Beim Radio werden wir Anfang August grundlegende Umstrukturierung des Programms bekommen, ich allerdings weiterhin mit drei Programmblöcken bleiben.
Unser Großes Seminar ist wieder voll belegt – im August beginnt das vorbereitende Propädeuticum mit fünf jungen Männern. Ende des Jahres werden wir wieder eine Priesterweihe haben – wann unser Bischof Dom Mosé seinen Nachfolger erhält, weiß schon der Heilige Geist, nicht aber wir; beten wir für ihn!

Das für heute - bleiben wir weiterhin miteinander verbunden, täglich gehen meine Gebete auch zu Ihnen und Euch, und ich hoffe, dass es auch umgekehrt so sei und bleibe, herzlichst