Cruzeiro do Sul, 09.07.2018
Zunächst möchte ich noch einmal kurz erinnern an den Besuch von Moyses, den Gründer der
charismatischen Gemeinschaft SHALOM, die seit 19 Jahren bei uns tätig ist, der uns allen einen guten
Impuls für die Zukunft der Kirche gegeben hat. Er ist gut nach Fortaleza zurückgekehrt und war sehr
positiv angetan von dem, was er hier uns hat erleben dürfen!
Moyses, der Gründer von SHALOM bei seinem Treffen am 4.7. mit mir...
...und mit Dom Mosé und den Priestern von Cruzeiro do Sul
Mein Treffen mit Rony, dem ersten Mitglied von Shalom, das 1999 nach Cruzeiro do Sul kam, um die hiesige Gemeinschaft von Shalom zu gründen
Auf unserem "Hoffnungshof Maria
Magdalena" hatten wir heute einen ganz besonderen Tag. Nach drei Monaten konnten die Frauen, die
sich um Befreiung von den Drogen bemühen, zum ersten Mal Besuch von ihren Familienangehörigen
empfangen - die Feier begann um etwa 9:00, als ich die erste heilige Messe schon hier in der Kapelle der
Várzea gefeiert hatte; unsere Helfer vom Freundeskreis der früheren Drogenabhängigen GEViva –
„Grupo esperança viva“ = "Gruppe der lebendigen Hoffnung“ (der Männer, die mindestens ein Jahr in
einem Hoffnungshof verbracht hatten und dann fünf Jahre ohne Drogen blieben und jetzt einen
Freundes- und Helferkreis gebildet haben, der offiziell der geistlichen Gemeinschaft der Hoffnung
angeschlossen ist) – und einige Freiwillige des Kreises der Frauen von Galiläa hatten das Gelände des
"Hoffnungshof Maria Magdalena" sehr gut in Ordnung gebracht, Stühle und Tische waren aufgestellt für
das Mittagessen nach der Messe, in der Küche wurde noch eifrig gearbeitet … ich konnte niemanden mit
dem Kommentar betrauen, weil ich selbst nicht genau wusste, wie alles ablaufen würde – denn eine
Taufe in der Messe, oder auch Erstkommunion in der Messe, dafür hatte ich viel Erfahrung, aber die
Taufe von einer Mutter mit zwei Kindern und Taufe von einem weiteren Kleinkind einer anderen Mutter
und dazu noch von zwei weiteren Jugendlichen von zwei weiteren Müttern, die selbst ihre
Erstkommunion feiern würden? Das hatte ich noch nicht gehabt – und so musste ich improvisieren und
entsprechend die Kommentare formulieren und auch den Ablauf der Feier gestalten.
Die erste Regel in
der Liturgie heißt dann:
Jeder Teilabschnitt muss in sich stimmen, sich aber auch an den nächsten und vorhergehenden ein- oder
zuordnen – und alles mit Ruhe durchgeführt werden – genau so habe ich es gehalten: Aufrufen der
Täuflinge, der Paten, die Taufversprechen – Segnung des Taufwassers, die Taufe selbst, dann die
Salbungen und die Übergabe der Kerzen gleich zu Beginn der Messe – dann kam sofort (oder erst) das
Gloria, wurden die Tageslegungen vorgetragen, ich hielt die Predigt über die Tageslesungen mit der
besonderen Berücksichtigung der aktuellen Situation der Frauen im Hoffnungshof und ihre persönliche
Situation und die ihrer Kinder und der Helfergemeinde - vor der Kommunion hielt ich noch eine
Kurzkatechese über das Wesentliche der hl. Kommunion und des Lebens mit und in Christus … ob die
Fachleute einer römischen Behörde mit allem einverstanden gewesen wären, weiß ich nicht, doch am
Ende waren es hier alle zufrieden, und trotz der Hitze in der kleinen Kapelle hat es keiner gemerkt, dass
die Feier zwei Stunden gedauert hatte. Am Schluss kamen auch die Leiterinnen des Hoffnungshofes zu
Wort, auch die getaufte Mutter und die Mütter der Täuflinge, die Vertreter der Gruppe GEViva, dann
wurden noch viele Fotos gemacht – und man konnte auf den Vorplatz gehen, wo das Mittagessen
bereitet war.
Die Fotos zeigen die Gruppe der Mütter mit den Täuflingen in der Kapelle, die Mütter, die zugleich Erstkommunikanten wie auch die getauften Kinder – ein Schnappschuss von den mehr als zufriedenen
Kindern beim Essen und ein Blick auf Rutsche und Schaukelanlage – beten wir füreinander, besonders für
die Neugetauften und den "Hoffnungshof Maria Magdalena" und die geistlichen Berufungen von
SHALOM und der „Familie der Hoffnung“, die beide nun schon seit 36 Jahren so segensreich wirken und
sich entwickeln – beide Gemeinschaften haben jeweils mehr als 3.000 Mitglieder mit Gelübden und ca.
130 Häuser in jeweils ca. 15 Ländern weltweit – „vivant, crescant, floreant“ – mögen sie leben, wachsen
und gedeihen!