P. Herbert Douteil CSSp
Jesus-Schriftzug am Flussufer
Diözese Cruzeiro do Sul / Brasilien

Missionsarbeit am Oberlauf des Amazonas

Bericht von meinem 80. Geburtstag

Cruzeiro do Sul, den 27.08.2015


Feier beim Projekt Jesuskind

Dankbar darf ich mit Euch und den vielen Freunden zurückschauen, auf das, was verwirklicht werden konnte, und mich freuen auf das, was vielleicht noch kommt!

An erster Stelle steht der Dank an die vorbildlichen Eltern – an die Familie und alle Verwandten, an die Freunde und Wohltäter, an die Mitbrüder, die Schwestern und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen; ohne sie wäre ja so gut wie nichts möglich gewesen – wenn ich an das Seminar, an die Kliniken, die Kapellen, das Museum, die Häuser für die Diözese, an das Jesuskind und den Hof der Hoffnung denke, um nur das Allerwichtigste zu nennen.


Feier beim Projekt Jesuskind

Die Feier meines Geburtstages hatte schon am Vortag, also am Sonntag, begonnen, als ich die Sonntagsmesse in der Kapelle auf der anderen Straßenseite hatte und dort mit einem Kuchen und Gebäck überrascht wurde. Ich hatte damit nicht gerechnet – umso schöner, dass die Leute von sich aus daran gedacht hatten. In der Messe hatte ich schon mit den Leuten jenes Lied geübt, das ich mir für meine Beerdigungsmesse wünsche, die sicherlich nicht mehr lange auf sich warten lässt, und das sie dann ruhig und froh singen sollen – ich schreibe es erst auf Portugiesisch, um es dann zu übersetzen: „Parabéns pra você, nesta data querida, muitas felicidades, feliz vida eterna!“ – „Herzlichen Glückwunsch für dich, an diesem so lieben Tag, viel Glück und ein seliges ewiges Leben!“ - im Original, das die freie Übersetzung des "Happy birthday to you" ist und unter derselben Melodie gesungen wird, heißt es am Ende natürlich statt „feliz vida eterna“ – „muitos anos de vida“ – „noch viele Lebensjahre“; aber die wünsche ich mir ausdrücklich nicht; doch nehme ich alles so, wie es Gott will, ob es viele oder wenige Jahre sind, spielt dabei keine Rolle; Hauptsache ich ja, dass wir eine glückliche Ewigkeit haben, die niemals vergehen wird!


Feier beim Projekt Jesuskind

Am Montag, dem eigentlichen Tag des 80. Geburtstages, hatte ich um 5:45 die Messe bei den Dominikanerinnen, anschließend zwei Radioprogramme, zum Mittagessen waren die Bischöfe und die Mitbrüder eingeladen. Leider konnten die Bischöfe nicht kommen, da Dom Mosé zu einem Seelsorgebesuch in Tarauacá war und es Bischof Ludwig nicht gut geht.
Zwei große Pizzen und ein sehr leckerer Kuchen standen auf dem Tisch und haben uns gut geschmeckt. Es ist ein Glück, dass wir die beiden afrikanischen Mitbrüder hier haben, die schon jetzt unsere Arbeit weiterführen. Was unsere Mitbrüder in Afrika säten, geht hier auf – auch denke ich, dass es umgekehrt sein wird, wenn diese Mitbrüder wieder nach dort zurückkehren. Am Ende habe ich zumal diesen unseren Mitbrüder ein wenig von meinem Leben erzählt und so Gott gedankt.

Rita de Cassia

links: Rita de Cassia
zur Ansprache von Rita...

Am Abend kamen die Mitarbeiter des Jesuskindes, dann wurde noch einmal gefeiert, wobei besonders drei Jugendliche, die seit Jahren von uns betreut wurden, ihre Glückwünsche sprachen. Ohne unsere Arbeit wäre keine von ihnen das, was sie jetzt ist: Rita de Cássia auf der Universität, die andere dabei, das Vestibular zu machen, die dritte auf einem ersten Platz in ihrer Klasse.

Den für gestern geplanten Besuch auf dem Hof der Hoffnung musste ich wegen der Reise eines der Verantwortlichen auf den nächsten Dienstag verschieben, aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben! – So laufen also die Tage dahin, das neue Lebensjahrzehnt hat also nun begonnen: gestern hatte ich die heilige Messe bei den Franziskanerinnen, anschließend zwei Radioprogramme – heute gab ich im Diözesanradio live ein Radiointerview von genau einer halben Stunde über meine Arbeit seit 1979 - wie diese Arbeit einmal enden wird, überlassen wir dem Herrgott (s.o). Zum Mittagessen war ich bei der Geistlichen Gemeinschaft Shalom, die es sich nicht nehmen ließ, mich dazu einzuladen, der ich ja seit einigen Jahren schon ihr geistlicher Begleiter bin. Heute Abend darf ich gemeinsam mit anderen Mitbrüdern die Beichten der Firmlinge in einer unserer Pfarreien hören.